Dresden - rund um den Erdball vertreten

Im 18. und 19. Jahrhundert wanderten viele Menschen von Europa nach Nordamerika aus und gründeten dort Siedlungen. Häufig wurden diese nach Orten aus ihrer alten Heimat benannt und so entstanden auch Siedlungen mit dem Namen Dresden in der Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada.

SMS Dresden (1907)

Die SMS Dresden, die Abkürzung SMS steht für „Seiner Majestät Schiff“, war ein kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine. Gebaut 1906 bis 1908 von Blohm & Voss in Hamburg, hatte das Schiff im Oktober 1907 seinen Stapellauf, in Dienst gestellt wurde es im November 1908. In den folgenden Jahren war das Schiff in vielen Teilen der Welt unterwegs, bevor es dann auch mit Beginn des 1. Weltkriegs zum Einsatz kam. Insbesondere die Teilnahme am Seegefecht bei Coronel am 1. November 1914 war für die Zukunft des Schiffs von entscheidender Bedeutung. In dessen Folge kam es am 8. Dezember 1914 zum Seegefecht bei den Falklandinseln, an welchem die SMS Dresden ebenfalls teilnahm. In dieser Schlacht zwischen deutschen und britischen Kriegsschiffen wurden die meisten deutschen Schiffe versenkt, lediglich das Lazarettschiff Seydlitz und der Kreuzer Dresden konnten entkommen.

In den kommenden Wochen und Monaten versteckte sich die SMS Dresden in den Fjorden rund um Feuerland vor den Schiffen der britischen Kriegsmarine. Neben technischen Schwierigkeiten war auch der fortwährende Mangel an Kohle, Munition und sonstiger Versorgung problematisch. Anfang März 1915 flüchtete sich das Schiff in die Cumberland-Bucht vor der chilenischen Robinson-Crusoe-Insel. Am 14. März 1915 jedoch entdeckten britische Kriegsschiffe das vor Anker liegende deutsche Schiff und beschossen es, obwohl es in Hoheitsgewässern des neutralen Chile lag. Der Versuch einer Verhandlung mit den Briten war nicht erfolgreich und so wurde die SMS Dresden auf Weisung des Kapitäns in der Cumberland-Bucht versenkt.

Das Wrack der SMS Dresden liegt auch heute noch in 60 m Tiefe vor der Robinson-Crusoe-Insel, auf welcher sich der Ort San Juan Bautista befindet. In diesem hat man zu Ehren des Schiffs und der Mannschaft die Schule „Escuela Dresden“ benannt, auch eine kleine Straße trägt den Namen des Schiffs und damit der Stadt Dresden. Im Jahr 2006 wurde gemeinsam von deutschen und chilenischen Tauchern die Schiffsglocke der SMS Dresden geborgen, sie wurde restauriert und kann heute im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden besichtigt werden.

Dresden Mountain

An der kanadischen Pazifikküste verläuft die Gebirgskette der Coast Mountains. In diesem schwer zugänglichen Gebiet wurden in Erinnerung an das Seegefecht bei Coronel, welches am 1. November 1914 während des 1. Weltkrieges stattfand, mehrere Berge nach den teilnehmenden Schiffe benannt. Für den der Seeschlacht namensgebenden Ort gibt es den „Coronel Moutain“, für deutschen Schiffe „Scharnhorst Moutain“, „Gneisenau Mountain“, „Leipzig Mountain“, „Nuremberg Mountain“ und „Dresden Mountain“. Doch auch für die Schiffe der in dieser Schlacht unterlegenden britischen Kriegsmarine wurden Berge „Good Hope Mountain“, „Monmouth Mountain“, „Glasgow Mountain“ und „Otranto Mountain“ benannt.

Der Dresden Mountain (auch Mount Dresden) hat eine Höhe von 2656 m und ist damit einer der kleineren Gipfel in den Coast Mountains, welche mit dem Mount Waddington eine Höhe von 4019 m erreichen. Im Jahr 2006 wurde der Dresden Mountain, anläßlich der 800-Jahr-Feier der Stadt Dresden, von einer Expedition aus deutschen und kanadischen Teilnehmern bestiegen. Details zu diesem Projekt sind auf der Website gipfeltraeume.com zu finden, auch eine Galerie mit Bildern der Expedition.